Ich bin verliebt, begeistert, besessen und süchtig!
Aber erstmal von Anfang an…
Im Jahre 2006 veröffentlichte die New York Times ein von Jim Lahey (Bäcker aus der Sullivan Street Bakery) adaptiertes Rezept. Hier der Link zum Originalartikel von Mark Bittman: Artikel 🙂 Von da an verbreitete sich diese Art Brot zu backen überall. Wahnsinn.
An mir persönlich ging das ganze total vorbei, da ich damals erst ein Jahr von zu Hause ausgezogen war und Brotbacken sowie ein Blog in weiter Ferne waren.
Letzte Woche dann sah ich zufällig ein Foto auf facebook: Extrem lecker aussehendes Brot, frisch aus dem Ofen und in einem gußeisernen Topf. Was? Im Topf? Ich war verwirrt. Zum Glück stand drunter, dass es ein no knead bread war. Sofort googelte ich danach und fand jede Menge Foreneinträge, Blogposts und mehr. Und das in vielen Variationen des Ursprungsrezeptes. Was immer gleich blieb, war die Zubereitungsart und die ist auch das ganze „Geheimnis“.
Ich habe jetzt schon zwei Brote nach dieser Methode gebacken und bin begeistert. Innen weich und mit schöner Krume, außen knusprige Kruste…und das so gut wie ohne Aufwand. Die tatsächliche Arbeitszeit für dieses Brot ist maximal 10 Minuten. Alles andere übernimmt die Zeit.
Hier Rezept Nummer 1:
(das ich allerdings als zweites gebacken hatte)
Zutaten:
200g Weizen-Vollkornmehl
600g Weizenmehl, Typ 550
650ml Wasser
1/2 TL Trockenhefe
2 TL Salz
2 TL Kräutersalz
Zubereitung:
1. Trockene Zutaten in einer großen Schüssel miteinander mischen.
2. Wasser hinzufügen und die Zutaten nur solange miteinander vermischen bis alles mit Wasser benetzt ist. Ich hab das mit einem Teigschaber gemacht. Dauer: 20 Sekunden…
Jetzt die Schüssel mit einem Tuch abdecken und 18 Sunden bei Zimmertemperatur stehen lassen.
3. Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den (sehr wabbeligen) Teig darauf gleiten lassen. Jetzt faltet man den Teig zwei Mal wie einen Briefbogen. Also, rechte Seite einklappen, dann linke Seite darüberlegen. Jetzt einmal um 90 Grad drehen und dasselbe noch einmal machen. In diesem Video könnt Ihr auch nochmal sehen wie das gemacht wird.
Jetzt den Teig mit der aktuell oberen Seite (mit den „Knetfalten“) nach unten auf ein bemehltes Tuch legen, mit etwas Mehl bestreuen, das Tuch zuklappen und den Teig 2 Stunden gehen lassen.
4. Wenn 90min vergangen sind, einen gußeisernen Topf/Bräter mit geschlossenem Decken in den Ofen stellen und alles zusammen 30min bei 250°C aufheizen.
5. Jetzt den heißen Topf kurz rausstellen, aufmachen und ohne zu mehlen das Brot reingeben. Das ist je nach Größe eine wabbelige Angelegenheit, lässt sich aber machen 😉
Schnell den Deckel schliessen und den Topf wieder in den Ofen stellen. Mit geschlossenem Deckel 30min backen. Danach den Deckel abnehmen und das Brot weitere 25-30min im Ofen lassen.
6. Das Brot auf einem Rost auskühlen lassen und genießen. 🙂
Hier noch die Zutaten für Rezept 2:
200g Weizen-Vollkornmehl
200g Weizenmehl, Typ 550
300ml Wasser
1/4 TL Trockenhefe
1,5 TL Salz
Die Zubereitung ist dieselbe. Nur die Backzeit mit offenem Deckel ist kürzer: ca 15min
Dieses Rezept hatte ich zuerst gemacht. Das Ergebnis war sehr lecker, das Brot für mich aber ein wenig zu flach und zu klein. Es ging auch nicht ganz so auf wie ich dachte, dass es sollte. Also habe ich beim zweiten Versuch (siehe Rezept 1) die Gesamtmenge des Mehls verdoppelt, aber das Verhältnis geändert. Auch habe ich anteilig etwas mehr Wasser genommen und das Ergebnis hat mich überzeugt.
Generell kann man mit diesem Rezept ziemlich experementierfreudig sein…Körner, Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter, andere Mehlsorten….ich kann mir das Brot in einigen tollen Variationen vorstellen und werde es sicher oft zubereiten.
Weil die Frage jetzt schon oft kam, hier der Topf, den ich zum Brotbacken nutze: Fissler Arcana Bräter, rund 27 cm*. Natürlich kann es auch eine andere Marke sein. Ich habe bei anderen schon gelesen, dass sie Edelstahl- oder Glastöpfe verwenden. Allerdings kann ich da keine Gelinggarantie geben, da ich das selbst noch nicht getestet habe. Wichtig ist auf jedem Fall, dass sowohl Topf als auch Deckel die Hitze von 250°C aushalten.
Ich hoffe Ihr habt mit diesem Rezept genauso viel Freude wie ich.
Eure Irina
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Habe heute Dein Rezept gefunden und schon steht der Teig abgedeckt bei mir in der Küche. Habe hier einen Römertopf und werde es damit probieren. Habe zum Teig auch noch frisch gehackten Rosmarin gegeben und bin jetzt sehr gespannt, ob das was wird morgen.
Danke jedenfalls schon mal vorab für das tolle Rezept.
Liebe Grüße,
Anne
Liebe Anne,
danke für Dein Feedback. Ich hoffe Dein Brot ist jetzt über Nacht schon schön aufgegangen und schmeckt 🙂
Ich hab vorgestern auch wieder eines gebacken.
Demnächst kann man bei mir übrigens auch ein ganzes Buch zu „Brot aus dem Topf“ gewinnen 😉
Sonnige Grüße,
Irina
Der Teig hat sich schon artig verdoppelt, muss aber noch bis 17 Uhr gehen. Meinst Du, ich sollte den Römertopf, bevor ich den Teig später hineingebe, einfetten oder so? Habe in dem Teil noch nie Brot gebacken. (Warum eigentlich nicht?!)
Ah, und noch eine Frage…. Das Brot wird auch bei 250°C gebacken, später auch ohne Deckel? Oder muss ich die Temperatur reduzieren? Danke schonmal vorab und liebe Grüße,
Anne
Ich lasse die Temperatur die ganze Zeit auf 250°C… 🙂
Es gibt Rezepte in denen der Topf eingeölt wird. Bei anderen wird eingemehlt. Eingemehlt habe ich am Anfang auch, hab aber beim dritten Mal festgestellt dass es unnötig ist. Falsch machen kann man mit einfetten nichts, denke ich. Bei mir ging es wie gesagt ohne super, aber ich habe in einem Forum auch schon gelesen dass bei jemandem das Brot angebacken ist…
Liebe Grüße,
Irina
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Liebe Irena,
habe nun das Brot fertig gebacken, mit 1 Teel. Rosmarin, es ist superlecker, danke für Deine Anleitung! Hatte einen Römertopf genommen, den 10 Min. gewässert u. aufgeheizt im Ofen. Danach mit Backpapier belegt, das werde ich aber das nächste Mal weg lassen, es ging gut raus. Leider wurde mein Ofen nicht richtig heiß, nur max. 200 Grad, so dass ich den Römertopf nach dem Aufheizen in einem anderen Backofen mit dem Teig gebacken hatte. Leider war das Brot in der zweiten Backphase, im offenen Topf, schon nach 20 Min. unten u. oben leicht angeschwärzt u. ich nahm es schnell raus, kratzte es ab und es schmeckt super. Ich hatte bedenken wegen der vielgelobten Löcher, ich mag es lieber mit weniger, so wurde es dann auch. Nur in Deinem Rezept mit dem Badischen Landbrot beschreibst Du, das die Teigfalten letztendlich oben sind im Ofen u. bei diesem Brot sind sie aber unten. Ich würde beim nächsten Mal die Falten auch gerne nach unten, auf den Topfboden, machen. Es sieht besser aus, oder meinst Du, es hat eine bestimmte Funktion, weil sie hier oben sein sollen? P.S: Das Badische Landbrot mit der halben Zutatenmenge, weil ich irrtümlicherweise keine 300 g Sauerteig gekauft hatte, wurde mir daher leider zu flach. Liebe Grüße von Berit
Guten Morgen Berit,
freut mich zu hören bzw lesen, dass das Brot schmeckt 🙂
Hm, angeschwärzt war es bei mir noch nicht…
Zu Deiner Frage mit den Teigfalten: soweit ich weiß kann man beides machen. Der Unterschied liegt im Aufreißen des Brotes an der Oberfläche. Beim no knead bread sind die Falten oben, weil ein „rustikales“ Aussehen gewünscht wird. Ist aber kein muss, Du kannst es also auch umdrehen. 😉
BEim Badischen Landbrot wird eine glattere Oberfläche gewünscht. Deshalb kommen da die Falten nach unten. Du siehst, beides ist möglich, es kommt eher auf die Vorlieben an.
Damit auch kleinere Brote nicht zu flach werden, sollte es helfen sie zu „wirken“. Habe ich aber noch nicht gemacht und verweise deshalb auf Freund google 😉 Da gibt es sicher Videos wie das geht.
Danke für Dein Feedback und weiterhin viel Erfolg beim Backen! Hier kommen bald auch wieder Brotrezepte… 🙂
Liebe Grüße,
Irina
Habe heute das Brot gebacken, jetzt kühlt es ab, bin total gespannt! Ich hab noch eine Frage, hast du den Ofen an oder ausgeschaltet für die zweite Phase ohne Deckel? LG, Dragana
Hallo Dragana,
Hoffe das Brot schmeckt 🙂
Der Ofen bleibt die ganze Zeit an.
Liebe Grüße,
Irina
Ich habe Deine Version jetzt auch getestet – perfekt!
Vielen Dank. 🙂
Lieben Gruß Anita
Das freut mich sehr, liebe Anita!!
Liebe Irina, das Brot ist eine Sensation, morgen backe ich das zweite, freu mich schon, liebe Grüße aus Hamburg, Dragana
Liebe Dragana, das freut mich sehr! Danke für das Feedback! Lg. Irina
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Liebe Irina, habe mein erstes Brot (Rezept Nr. 1) aus dem gusseisernen Topf gemacht. Einfach fantastisch. Ein besseres und auch optisch schöneres Brot kann ich mir gar nicht vorstellen. Vielen Dank.
So ein Feedback liest man gern. Vielen Dank 🙂
Schönen Sonntag,
Irina