Wie wir 4 (in Worten VIER) Kilo Fleisch zu Wurst verarbeiteten…

140619_outdoorchef_16Hallo Ihr Lieben, ich dachte ja schon, dass ich diesen Beitrag dieses Jahr gar nicht mehr online stellen kann. Denn wer denkt bei so miesepetrigem Wetter an Bratwürste? Da es aber heute (zumindest in Süddeutschland) sonnig ist und ganze 24 Grad haben soll, passt es wunderbar. Und ganz ehrlich: zur Not kann man Bratwürste auch super in der Pfanne braten. Es muss nicht zwingend der Grill sein 😉

Wo fange ich an? Ihr wisst ja, dass ich seit einer Weile meine geliebte Blacky hier in der Küche stehen hab. Na ja, es gibt ja sehr viel Zubehör und einiges hatte ich gleich am Anfang dazubestellt. Was ich aber erstmal testen und nicht gleich kaufen wollte, war der Fleischwolf*. Einfach weil ich nicht sicher war ob ich den auch wirklich nutze. Da meine Mama ihn glücklicherweise als Zubehör zu ihrer KitchenAid hat, durfte ich ihn mir ausleihen. Im Mai. Und jaaaa, er ist immer noch bei mir. Mama, Du bekommst ihn wieder sobald ich mir einen bestellt habe…. 😉

Wie Ihr unschwer rauslesen könnt,

bin ich begeistert. Wenn man Hackfleisch kaufen will, hat man wenige Möglichkeiten. Entweder beim Metzger frisch abgepackt, dann aber meist noch am selben Tag zu verbrauchen (für mich unpraktisch, da ich meist für eine ganze Woche im voraus einkaufe) oder länger haltbar, dafür aber unter Schutzathmosphäre verschweißt. Hinzu kommt, dass ich hier bei uns im Normalfall nur Rinder- oder Schweinehackfleisch bekomme. Oder gemischt. Das wars. Nicht mal Lammhack konnte ich auftreiben.
Jetzt kann ich passendes Fleisch kaufen (und zwar genau das was ich will) und je nachdem wie lange es sich hält auch noch ein Paar Tage später spontan zu Hack verarbeiten. Ruck Zuck.Es funktioniert nämlich schnell und ohne jegliche Schwierigkeiten. Und das Abspülen hält sich meiner Meinung nach in Grenzen. Das heißt: seit ich den Fleischwolf habe (ich korrigiere: ausgeliehen bekam), habe ich kein einziges Mal mehr Hackfleisch gekauft.
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Mit Hilfe des Wurstfüllhorns* (lustiges Wort) kann man auch Würste herstellen. Und wie das geht, zeige ich Euch jetzt.
140927_wursten_34Fenchel-Bratwurst

Nur eine Bitte habe ich: übertreibt es nicht gleich so wie ich. Wir haben doch tatsächlich VIER Kilo Bratwürste gemacht. Ich hatte die Menge total unterschätzt. Ich dachte nämlich: wenn wir schon dabei sind, machen wir gleich mehr. Als ich aber gsehen habe, dass es echt nicht schwer ist und der Aufwand sich in Grenzen hält, war klar: man kann auch kleinere Mengen machen und es „lohnt sich“ dennoch.

Ein gaaaanz kleiner Nachteil fällt mir noch ein: Da meine „große“ KitchenAid so hoch ist, ist auch der Fleischwolf entsprechend weit oben. Deshalb habe ich mir da einfach was „gebaut“ 😉
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Die Infos, so wie das heute gezeigte Rezept kommen aus dem Buch In The Charcuterie*, das ich bei Steph vom Kleinen Kuriositätenladen entdeckt habe. Das Buch ist wirklich toll. Mit wunderbaren Rezepten und Erklärungen. Einziger gaaaanz kleiner Nachteil: es ist auf Englisch, aber ich fand, man kommt klar 🙂

So, jetzt zum Grundprinzip:

1. Geeignetes Fleisch kaufen. Für die folgenden Rezepte ist es Schweinefleisch. Bei 1kg Endergebnis ca 700g Schulter und 300g Speck. Wenn Ihr Euch unsicher seid, fragt einfach den Metzger Eures Vertrauens.

2. Fleisch in schmale, etwas längliche Stücke schneiden und mit den Gewürzen der Wahl würzen. Gut einmassieren und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.

3. Am nächsten Tag durch den Fleischwolf lassen, eventuell mit weiteren Gewürzen und oder Kräutern verfeinern und zu einer homogenen Masse verkneten. Immer im Kühlschrank zwischenlagern.

4. Ein klein wenig der fertig gewürzten Wurstfüllung in der Pfanne anbraten um zu testen ob der Geschmack passt. 🙂

5. Schweinedarm ca 3 Mal durchwaschen. Dafür einfach öffnen und Wasser durchlaufen lassen. (Ist sehr viel weniger eklig als ich ursprünglich dachte. Eigentlich gar nicht 😉 )

6. Wurstfüllhorn auf den Fleischwolf aufsetzen, Schweinedarm aufziehen und vorsichtig mit der Hackfleischmasse füllen. Dafür vorab aus dem Hackfleisch kleine Bällchen oder (habe ich woanders gelesen) längliche „Würstchen“ formen.

7. Aus dem durchgehend gefüllten Darm Würstchen drehen. Dafür immer an den gewünschten „Trennstellen“ mit den Fingern zusammendrücken und den dazwischen liegenden Inhalt (also, die Wurst) schwingen. Dabei immer die Richtungen wechseln. Also einmal von sich weg und dann bei der nächsten Wurst wieder zu sich hin.

SPICY ITALIAN

Zutaten:
700g Schweineschulter
300g Schweinespeck

zum Durchziehen: (Gewürze zermörsern)
1,5 EL gerösteter Fenchel
1/2 TL Pfeffer, schwarz
1/4 TL Pfeffer, weiß
1 TL Chili
1/2 EL Paprika
1 EL Knoblauch, fein gewürfelt

am nächsten Tag:
2 EL Weißwein

Und hier in Bildern….

Viel Spaß beim Wursten!
Eure Irina

*Kooperations- und/oder Affiliate-Link

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4 Gedanken zu „Wie wir 4 (in Worten VIER) Kilo Fleisch zu Wurst verarbeiteten…

  1. Ja, ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen! Wow, was Du alles selber machst!
    Dein Gefirerschrank muss aber auch sehr groß sein oder der Hunger oder die Familie… 😉

  2. Pingback: Cevapcici mit Oliven-Polenta-Talern | lecker macht laune

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