Habt Ihr schon mal mit einem Schnellkochtopf gekocht? Oder kennt Ihr ihn nur von der Mutter/Oma/Uroma? Nun, bis vor einigen Jahren kannte ich ihn gar nicht. Meine Mama hat keinen genutzt und meine Oma starb leider schon als ich 8/9 war. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht ob sie einen benutzt hat. Vor einigen Jahren dann, hab ich mal ein gutes Angebot gesehen und mir einen großen Schnellkochtopf mit 8,5l Volumen gekauft. Seitdem nutze ich ihn ganz oft um Gemüse im Dampf zu garen. Da braucht man für größere Mengen schon dieses Fassungsvermögen, weil der Damfgareinsatz ja auch Platz wegnimmt. 😉 Bis auf Rinderbrühe habe ich aber sonst kaum damit gekocht. Irgendwie beschäftigte ich mich einfach nicht so recht mit den Möglichkeiten, die er bietet.
Seit einigen Wochen habe ich nun den Fissler vitavit® premium* hier und mich auch mehr damit beschäftigt. Wirklich perfekt finde ich ihn zum Beispiel für Suppen. 🙂 Aber nicht nur. Man kann mit ihm Risotto, Panna Cotta und viele weitere tolle Gerichte zaubern. Wer (so wie ich 😉 ) ersteinmal nicht so viele Ideen für den Schnellkochtopf hat, kann sich die Fissler App ansehen. Darin finden sich einerseits Rezepte und andererseits generelle Garzeiten für Fleisch und Gemüse im Schnellkochtopf. Alles gut erklärt, finde ich. Aber die App hat noch eine weitere spannende Funktion zu der ich später komme. 😉
Jetzt aber ersteinmal allgemein: wie funktioniert das mit dem Schnellkochtopf? Normalerweise liegt die Siedetemperatur in einem Topf bei 100°C. Der Deckel des Schnellkochtopfes schliesst aber so ab, dass keine Luft entweichen kann. Dadurch baut sich im Topf Druck auf und es werden Temperaturen bis zu 116°C erreicht. Liest sich ersteinmal nicht viel, bewirkt aber, dass die Speisen bis zu 70% schneller fertig werden. Na, wenn das nicht was ist.. So für den Feierabend und so. 😉
Die Handhabung ist wirklich einfach:
1. Speisen/Zutaten für den Garprozess vorbereiten (je nach Rezept, anschwitzen und ablöschen oder in Gareinsatz legen oder oder oder 😉 ).
2. Deckel schliessen. Der einfache Verschlussmechanismus gefällt mir gerade bei dem Fissler Schnellkochtopf sehr gut. Wenn er zu ist, gibt es ein deutlich hörbares „Klack“ und man sieht statt wie zuvor einen roten, einen grünen Punkt. Dann weiß man, dass man den Deckel richtig verschlossen hat.
3. Den Regler auf dem Deckel einstellen. Es gibt zwei Stufen: Stufe 1 für zarteres Gemüse und Fisch und stufe 2 für den Rest (so ist es zumindest grob umschrieben 😉 )
4. Jetzt den Herd auf die höchste Stufe stellen. Sobald oben im Deckel der „Knopf“ bei gelb ankommt, kann man bereits die Hitze runterregeln. Wenn der grüne Streifen sichtbar ist, ist die Temperatur im Topf erreicht. Ab dem Moment startet die Garzeit.
Sollte mal der rote Streifen zu sehen sein, sollte man unbedingt die Temperatur runterdrehen.
5. Nach Ende der Garzeit, dreht man den Regler langsam wieder zurück. In der Zeit entweicht der Dampf und wenn nichts mehr kommt (und der „Knopf“ wieder ganz im Deckel „verschwindet“), kann man unbesorgt den Deckel öffnen.
Ich kenne die alten Geschichten von explodierenden Schnellkochtöpfen. Nachdem ich meine beiden aber schon wirklich oft benutzt habe und noch nie was passiert ist, führe ich das entweder auf furchbar alte undvielleicht schon defekte Geräte oder Benutzerfehler zurück. 🙂
Zusätzlich zum Topf ist der vitacontrol® digital* extrem hilfreich. Das ist ein kleines Gerät, das man auf den Knopf im Deckel steckt (siehe Bild oben). Darauf kann man im ersten Schritt die Zeit einstellen und wenn die Gartemperatur im Topf erreicht ist, piepst der vitacontrol und startet die Garzeit. Wenn das Gerät pipst, regelt man runter. Wenn die Zeit abgelaufen ist, ertönt wieder ein Ton. Dann ist Abdampfen angesagt. Sehr nützlich.
Und jetzt wird es noch ein wenig digitaler 😉 Die App kommt ins Spiel: über Bluetooth verbindet sich die App mit dem vitacontrol und zeigt zeitgleich die Garstufen und die Zeit an. Auch sie gibt Töne von sich und ist damit sozusagen der „verlängerte Arm“ des Topfes 😉 Praktisch ist auch, dass man automatisch die in den in der App enthaltenen Rezepten angegeben Garzeiten und -Stufen übernehmen kann.
Da ich eine offene Küche habe, sie vom Wohnzimmer aus sehen kann und so auch in Hörweite bin, ist die Funktion für mich persönlich nicht ganz so spannend. Andererseits…wenn ich im Garten bin oder so, ist es schon schön, dass die App jeden Schritt anzeigt.
So und jetz habe ich Euch natürlich auch noch ein leckeres Rezept mitgebracht. Beide Bestandteile sind von der App inspiriert, aber etwas anders umgesetzt 😉
Hier die Schritt für Schritt Bilder. Zum Vergrößern einfach anklicken 😉
Zutaten für die mediterranen Auberginen-Röllchen:
1 große oder 2 kleine Auberginen
60g eingelegte getrocknete Tomaten
100g eingelegte Artischoken
200g Hüttenkäse
1 oder 2 Zehen Knoblauch (nach Geschmack)
einige Zweige Thymian und Zitronenthymian
Olivenöl
Zutaten für die Linsensuppe:
125g rote Linsen
250ml Wasser
2 Zwiebeln
2 große Karotten
1l Rinderbrühe
2 EL Tomatenmark
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
1. Linsen in 250ml Wasser 30min lang einweichen. Wenn sie etwas länger stehen, macht es aber nichts.
2. Hüttenkäse, Artischoken, Tomaten, Knoblauch und Kräuter zu einer feinen Masse pürieren.
3. Aubergine längs in feine Scheiben (ca3 bis 4mm Dicke) schneiden. Mit Öl einpinseln und etwas Füllung darauf verteilen. Dann zusammenrollen und mit einem Stäbchen fixieren.
4. Etwas Öl im Schnellkochtopf erhitzen und die Röllchen kurz anbraten und wieder rausnehmen. Jetzt Wasser bis zum untersten Strich einfüllen, den Dampfgareinsatz reinstellen und die Röllchen reinlegen. Topf verschliessen, auf Stufe 2 stellen und die Röllchen nach erreichen der Gartemperatur 8min garen. Entdampfen und die Rölchen rausnehmen.
5. Zwiebeln und Karotten putzen und grob würfeln. Etwas Öl im Topf erhitzen und die Gemüsewürfel darin anschwitzen. Alle restlichen Zutaten in den Topf geben, verrühren, verschließen und auf Stufe 2 nur 5min garen. Abdampfen, aufmachen, pürieren und schon ist die Suppe fertig. 🙂
Ich werde den Schnellkochtopf jetzt sicher öfter und vor allem vielfältiger nutzen als früher. Als nächstes ist Milchreis für meine Kleine dran. 🙂
Liebe Grüße,
Eure Irina
*Kooperationslink
Liebe Irina,
weder meine Mutter noch ich benutz(t)en Schnellkochtöpfe, ich vor allem deshalb nicht, weil sie mir viel zu schwer sind! Zwar würde es mir für Fleischgerichte wie Gulasch oder Rouladen ja vielleicht noch einleuchten, doch selbst da wird inzwischen ja eher das Langsamgaren als gesünder und ideal für Berufstätige propagiert.
Zumindest für’s aktuelle Rezept warst Du m.E. wohl schlecht beraten! Denn erstens braucht man rote Linsen nicht vorher einweichen, das ist ja gerade ihr großer Vorteil! Zudem sind sie und ebenso Auberginenröllchen nach 15 bis 20 Minuten auch im normalen Topf gegart bzw. angebraten und gegart.
Nun, ich für mich und meine überwiegend vegetarische Ernährungsweise brauche wirklich keinen Schnellkochtopf. Dir wünsche ich aber viel Spaß beim Ausprobieren!
Lieben Gruß 😉
Liebe Uta,
danke für Deinen ausführlichen und ehrlichen Kommentar. 🙂 Tatsächlich finde ich den Schnellkochtopf nicht sonderlich schwerer als einen normalen Topf derselben Größe. 😉 Was das aktuelle Rezept betrifft: zwischen 5 und 20 Minuten ist für mich manchmal tatsächlich ein Unterschied 😉 Bei den Röllchen musste ich nicht daneben stehen und aufpassen, dass sie nicht anbrennen. Da fand ich das Dampfgaren schon praktisch.
Früher, in den „Dampfdrucktöpfen“ wurden höhere Temperaturen erreicht und da wurden telweise tatsächlich Vitamine zerstört. Heutzutage, bei den Gartemperaturen bis zu 116 Grad ist das viel schonender. Ich denke jede Methode, egal ob Schnellkochtopf oder Niedrigtemperaturgaren, hat ihre Berechtigung. 😉 Und eine Suppe koche ich sonst nicht in so kurzer Zeit.
Liebe Grüße,
Irina