Letztens hab ich Euch ja schon erzählt, dass bei mir seit einer Weile ein gewisses Umdenken stattfindet was Essen angeht. Bei Gemüse und Obst bedeutet es, dass ich versuche möglichst saisonal und regional einzukaufen (die Bilder der Wochenmarkteinkäufe gibts regelmäßig auf meinem Instagram-Account). Fleisch ist so eine Sache. Obwohl man ja im Prinzip weiß wo Fleisch herkommt und dass ein Tier dafür sterben muss, habe ich mir lange Zeit kaum bis keine Gedanken drum gemacht was für ein Leben dieses Tier geführt hat bevor es auf meinem Teller landete und auf welche Art und Weise dieses Leben beendet wurde. Ich weiß nicht ob es damit zusammenhängt, dass ich nun doch seit ein Paar Jahren diesen Blog hier führe und mir einfach viel mehr Gedanken ums Essen mache als früher oder damit, dass auch ich etwas „älter“ werde: es ist mir nicht mehr egal. Ich bin und werde wohl keine Vegetarierin, aber ich brauche nicht jeden Tag ein Steak auf meinem Teller. Ich denke, das sieht man auch an den Rezepten hier im Blog. Da ist doch viel vegetarisches dabei.
Kürzlich haben wir hier ganz in der Nähe einen Hof gefunden, in dem Rinder und Schweine selbst aufgezogen und auch geschlachtet werden: Direktvermarktung Masel. Das passiert alle 4 Wochen und nur dann gibt es eben frisches Fleisch zu kaufen. Sie stellen daraus dann auch diverse Würste, Schinken (der geräuchert Schinken ist einfach köstlich!) und alles was so dazugehört her. Wir brauchen uns nichts vormachen: Dieses Fleisch ist natürlich teurer (allerdings nicht so viel wie ich gedacht hätte) als das abgepackte aus dem Supermarkt. In dem Moment muss man sich fragen: Qualität oder Quantität? Ich tendiere da immer mehr zu Qualität. Seit inzwischen knapp drei Monaten kaufen wir das frische Fleisch nun dort. Da es dieses bei uns eh nur noch am Wochenende gibt, muss ich mir also einmal im Monat überlegen was für Fleisch ich zubereiten möchte. Dann wird es besorgt, einvakuumiert und eingefroren. Einen Qualitätsverlust beim Auftauen habe ich bisher nicht festgestellt. Auch Würste von dort haben wir schon eingefroren: Gelbwurst, Krakauer, Lyoner, Wienerle. Funktioniert super. Leider schmeckt mir deren Salami sowie die ganzen Rohwurst-Sachen wie Seufzer und co nicht. Da ist überall recht viel Anis drin und das mag ich persönlich nicht. 😉
Im Übrigen will ich niemanden missionieren oder belehren. Jeder muss für sich selbst entscheiden können. Das ist ein Prozess und jeder muss seinen eigenen Weg finden. Sofern er das überhaupt will. Ich verurteile da keinen. 😉
Und nein, ich werde so wie bisher auch in Zukunft nicht jedes Mal erwähnen oder betonen woher das Fleisch im Rezept stammt. Nur heute, da war es mir wichtig, mir das von der Seele zu schreiben.
Danke an der Stelle an Steph vom Kleinen Kuriositätenladen. Sie und ihr Dauerevent „Rettet den Sonntagsbraten“ haben nämlich dazu beigetragen, dass ich das hier im Blog erzähle. Ihr geht es nämlich darum nicht auf Fleisch zu verzichten, sondern bewusst zu konsumieren. Sie hat deshalb dazu aufgerufen Rezepte zu zeigen und im gleichen Zuge Bezugsquellen zu nennen. Meine (neue) kennt Ihr ja nun.
Heute habe ich nun ein Rezept für Euch, das ich mit leckerem Schweine-Krustenbraten gemacht habe. Kürzlich im Hofladen gekauft 😉
Hier die Schritt für Schritt Bilder. Zum Vergrößern einfach anklicken 🙂
Zutaten:
Ofenkartoffeln:
2kg Frühkartoffeln
Salz
Sonnenblumenöl
Bohnensalat:
500g Bohnen
Salz
Weinessig
Braten:
ca 1,2kg Schweine-Krustenbraten
300g Spinat
70ml Öl
250g Brot
300g Frischkäse
Salz
Zubereitung:
1. Kartoffeln gut waschen und je nach Größe ganz lassen oder grob schneiden. Auf einem Blech verteilen und mit Salz und etwas Öl vermischen. Anschliessend im vorgeheizten Ofen bei 200°C Ober-/Unterhitze 50 bis 60min garen.
2. Bohnen putzen, schräg in ca 2-3cm lange Stücke schneiden und ca. 7min in kochendem Wasser blanchieren. Danach mit kaltem Wasser abschrecken. Schwarte würfeln und in einer heißen Pfanne ohne zusätzliches Fett auslassen. Würfel und das ausgetretene Fett zu den Bohnen geben. Mit Salz und Weinessig abschmecken.
3. Spinat waschen und mit Öl, Brot und Frischkäse fein pürieren. Mit Salz abschmecken.
4. Den Krustenbraten in 15 bis 20mm dicke Scheiben schneiden, Kruste einschneiden. Nun die Scheiben auf jeder Seite ca 1 min scharf anbraten und in eine ofenfeste Form legen. Ich habe gleich ein Pfanne verwendet, die in den Ofen darf, aber man kann natürlich auch umschichten. Nun noch die Spinatmasse darauf verteilen und bei 180°C Ober-/Unterhitze ca 45min garen.
Alles zusammen servieren.
Guten Appetit!
Eure Irina
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