Schönen guten Morgen und Willkommen in der Quittenwoche! 🙂 Ok, Quittenwoche ist bei drei Rezepten vielleicht übertreiben, aber dennoch: es wird ab heute drei Quittenrezepte hintereinander geben, also doch: Quittenwoche. 😉 Heute starte ich mal mit Quittensenf. Aber vorab erstmal die Frage: Kennt Ihr Quitten bzw. habt Ihr sie schon einmal verarbeitet? Viele kennen sie nicht oder, wenn sie sie kennen, dann wissen sie oft nicht viel mit ihnen anzufangen. So ging es eigentlich auch mir. Als der Mann hier aber kürzlich mit Quitten ankam und meinte, er würde sich freuen, wenn wir was damit machen, habe ich recherchiert und mich mit mir selbst ( und ihm 😉 ) auf drei Rezepte geeinigt: Quittensenf, Quittenessig und Quittengelee (ohne Gelierzucker). Viele scheuen sich vor der Verarbeitung, weil die Quitten (vor allem die Apfelquitten, wie ich sie hier hatte) in rohem Zustand sehr sehr hart sind und daher etwas anstrengend zu schneiden. Aber es ging einigermaßen und man wird mit wirklich viel Aroma belohnt. Wir haben die Quitten ein zwei Tage im Wintergarten gelagert, weil es da kühl ist und der ganze Raum roch köstlich nach ihnen.
Es gibt übrigens Apfelquitten und Birnenquitten. Der entscheidende Unterschied ist aber nicht nur die Form, die den jeweils namensgebenden Früchten ähnelt, sondern (laut Internet) auch der Geschmack sowie die Konsistenz. Während die Apfelquitte sehr hart ist und ein sehr intensives Aroma hat, sind Birnenquitten weicher, haben etwas weniger Aroma als Apfelquitten.
Ach ja, vielleicht noch ein zwei Worte zur Saison: Laut Google gibt es die Quitten ca. zwischen September und November, ich bin also bereits recht spät dran, aber wer weiß, vielleicht habt Ihr ja noch Lust, spontan welche zu verarbeiten. Auf unserem Wochenmarkt zum Beispiel gab es letztes Wochenende noch Apfelquitten und auf im Supermarkt habe ich Birnenquitten entdeckt. Und ansonsten werden Rezepte ja zum Glück nicht schlecht und sind auch in der nächsten Saison verwendbar. 😉
So, und jetzt erst einmal der Quittensenf…
Zutaten:
für etwa 600g Quittensenf
3 EL Sonnenblumenöl
400g Quitten, geschält und in Stücke geschnitten
100ml Sherry
40ml Condimento Bianco
50g Mascobado*
60g gelbe Senfsamen
20g braune Senfsamen
ca. 3/4 TL Salz
etwas Pfeffer
70 bis 100ml kochend heißes Wasser (Wie viel genau es ist, hängt davon ab, wie Ihr die Konsistenz des Senfs mögt. Fügt einfach nach und nach mehr hinzu und stoppt, wenn es für Euch passt.)
Zubereitung:
1. Zuerst das Öl in einer ausreichend großen Pfanne erhitzen, die Quitten reingeben und bei etwas höherer Hitze (bei mir Stufe 7,5 von 9) braten bis sie fast durch sind. Wie lange das dauert hängt von der Größe de Sücke ab. Danach mit dem Sherry ablöschen und bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Essig ergänzen und weitere 2 Minuten lang köcheln bis fast die ganze Flüssigkeit weg ist. Jetzt nur noch den Mascobado in die Pfanne geben und kurz karamellisieren. Dabei aufpassen, dass der Zucker nicht schwarz wird. Daher kurz nachdem er geschmolzen ist direkt vom Herd nehmen damit nicht noch weiter erhitzt wird. (An dieser Stelle hatte der Mann übrigens aus der Pfanne probiert und eminte, das es sehr lecker wäre. 😉 )
2. Jetzt die Senfkörner in einem Mixer mittelfein zerkleinern (im TM: 5 Sekunden auf Stufe 10). Danach nur noch den Pfanneninhalt, Wasser, Salz und Pfeffer ergänzen und alles zusammen pürieren bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. nur noch in ganz saubere Gläser füllen und im Kühlschrank ca. zwei Wochen lang reifen lassen.
Guten Appetit!
Eure Irina
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Halo Irina,
Ich habe das Rezept mit den kleinen japanischen Zierquitten gemacht. Ganz tolles, intensives Aroma.
Auch das QUITTENGELEE aus der Scheinquitte schmeckt klasse.
Grüße aus Hamburg
Sigrun