„Wie die Helene zur Birne kam“ – Rezension

131215_buch_helene_birne _01Mit der nahenden „Jeden Tag ein Buch“ Woche vor Augen, habe ich gerade viel Lust zum Rezensieren bekommen. Und da es erst Ende Mai soweit ist, plane ich Euch nicht gar so lang warten zu lassen und auch vorher schon Bücher vorzustellen.
Heute geht es los mit Wie die Helene zur Birne kam: 50 Rezeptklassiker und ihre Geschichte* von James Winter, erschienen bei Callwey. Und eins kann ich schon mal verraten: das hier wird nicht das letzte Buch aus dem Verlag sein, das ich Euch vorstelle. Langsam entwickle ich mich zum Fan. Warum? Ich mag es, dass die Bücher etwas anders sind als andere. Sie liefern nicht nur Rezepte. Nein, sie liefern Geschichten. Da geht es mir ähnlich wie mit Collection Rolf Heyne. Die Bücher beider Verlage haben bisher kaum enttäuscht.

Wie man dem Namen schon entnehmen kann, werden in „Wie die Helene zur Birne kam“ die Geschichten hinter berühmten (und etwas weniger berühmten Gerichten wie eben „Birne Helene“ erzählt.
Wusstet Ihr, dass Rindercarpaccio von einem Barkeeper erfunden wurde? Oder dass der Waldorfsalat ursprünglich aus New York stammt? Ich nicht. Aber ich möchte jetzt nichts verraten. Nur so viel: die Geschichten zu den Rezepten sind interessant geschrieben und sorgen zusammen mit den dazugehörigen historischen Bildern dafür, dass man die danach folgenden Rezepte noch mehr schätzt. Außerdem kann man seinen Gästen beim Servieren der Gerichte nun auch eine kleine Anekdote oder Hintergrundgeschichte erzählen. Kommt bei dem ein oder anderen Gast sicher auch gut an. 🙂

Wie immer möchte ich auch hier meine Rezensionspunkte durchgehen:

1. Design/Bilder
Der Titel lebt bei diesem Buch nicht von einem großformatigen Bild eines beinhalteten Gerichts, sondern von der Kombination aus Schrift und einfacher Bebilderung durch „Helene“ und eine Birne. Ich finde es ist eine nette Abwechslung, die unterstreicht, dass es auch im Inneren nicht nur um Rezepte, sondern eben um mehr, geht.
Was ich persönlich nach wie vor nicht so gerne mag: es hat einen Umschlag. Mich stören Umschläge meist, da sie unpraktisch sind. Manchmal ist das Buch darunter genauso bedruckt wie der Umschlag selbst. Hier gibt es „nur“ eine reduzierte Variante.
131215_buch_helene_birne _02
Im Innenteil gefällt mir das Buch gut. Es ist nicht übertrieben gestaltet, aber so, dass man merkt: hier hat sich einer was dabei gedacht. Es ist übersichtlich und ansprechend. Vor einem Rezept kommt immer erst die Geschichte. Mit Überschrift, Einleitung, Text, historischen Bilder sowie zusätzlichen Anmerkungen. Wirklich nett aufbereitet.
131215_buch_helene_birne _09
Die Rezepte selbst nehmen immer eine Doppelseite ein. Ein ganzseitiges Bild sowie der dazugehörige Text, gegliedert in Name, Einleitung, Zutaten und Anleitung. In einem kleinen Icon (Teller mit Besteck) wird unter den Zutaten immer die Anzahl der Personen angegeben, für die das Rezept angedacht ist.
Die Bilder sind frisch, lebendig und leicht rustikal angehaucht.
131215_buch_helene_birne _05
Im Übrigen ist der Hintergrund auf recht wenigen Seiten wirklich weiß. Meist hat er einen ganz zarten Braun/Cremeton und hin und wieder erstreckt sich der Bildhintergrund (z.B. Leinentuch) auf beide Seiten. Immer so, dass der Text noch gut zu lesen ist. Das habe ich schon auch anders gesehen 😉
Alles in allem ist die Gestaltung, nicht steril, aber dennoch dezent und zum Thema passend.
131215_buch_helene_birne _03

2. Alltagstauglichkeit
Sehr viele der Rezepte sind wirklich für den Alltag geeignet. Es gibt Salate, Pizza, Madeleines und mehr. Klar gibt es auch ein Paar Gerichte die mehr Zeit erfordern, aber die gibt es immer. Gut, vielleicht nicht in einem Buch, das „Blitzgerichte“ heißt. Aber Ihr wisst was ich meine. 😉
Die Zutaten sind nicht sonderlich exotisch und meist gut zu beschaffen. Auch das bietet also keine Hürde zum Nachkochen.

3. Geschmack
Bisher habe ich ein Gericht aus dem Buch nachgekocht: Huhn Marengo (KLICK zum Rezept). Das hat wirklich gut geklappt und das Huhn war sehr saftig.
131204_huhnmarengo _12

4. Umsetzung
Die Rezepte sind für mich nicht perfekt, aber gut formuliert uns strukturiert. Wenn nötig, werden die Zutaten unterteilt (z.B. Teig und Belag). Das finde ich gut. Die Anleitung selbst ist hingegen in einem Rutsch geschrieben. Ich finde immer, dass eine Nummerierung sehr hilfreich ist. Hier wird teilweise durch Leerzeilen getrennt. Wenn aber ein Rezept recht lang ist und viel Platz braucht, werden diese weggelassen. Dient nicht gerade der Übersichtlichkeit.
An sich sind die Rezepte aber gut formuliert so dass ich die fehlende Nummerierung „verzeihen“ kann.
131215_buch_helene_birne _04
131215_buch_helene_birne _08

5. Preis-Leistungsverhältnis
Mit 29,90 liegt das Buch preislich in einem guten Mittelfeld. Für die enthaltenen Rezepte und vor allem die Geschichten dahinter finde ich den Preis gerechtfertigt.
131215_buch_helene_birne _07
131215_buch_helene_birne _06
131215_buch_helene_birne _10

Fazit:
Alles in allem kann ich Wie die Helene zur Birne kam* denjenigen empfehlen, die sich von einem Kochbuch zusätzlich zu den Rezepten auch etwas Unterhaltung und „Schmöckerpotenzial“ wünschen. Auch als Geschenk für den interessierten Hobbykoch kann ich mir das Buch gut vorstellen.

Bis zur nächsten Rezension,
Eure Irina

*Affiliate-Link

Bei meinen Rezensionen erfahrt Ihr meine wirkliche Meinung. Unabhängig davon ob es sich dabei um ein Buch handelt, das ich selbst gekauft habe oder eines, das mir zur Rezension zur Verfügung gestellt worden ist, so wie dieses. Wenn mir etwas gefällt, schreibe ich es. Wenn nicht, schreibe ich es ebenfalls.

 
Du magst das Rezept? Dann teile es doch mit Deinen Freunden. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.